Erythrozytenkonzentrate

Das Erythrozytenkonzentrat, das sog. EK, ist als klassische „Blutkonserve“ sicherlich das bekannteste Blutprodukt. Es wird typischerweise verabreicht bei einem großen Blutverlust oder auch bei chronischer, schwerer Anämie.

Es wird gewonnen durch eine Vollblutspende. Die Menge einer Vollblutspende beträgt ca. 450 ml. Es werden dazu spezielle Plastikbeutel verwendet, die bereits eine passende Menge Stabilisator enthalten.

Das Vollblut wird mittels Zentrifugation und Filtration weiter aufgetrennt in ein leukozytendepletiertes Erythrozytenkonzentrat und ein Plasma, das tiefgefroren wird. Es werden im Labor zahlreiche Tests durchgeführt, die sicherstellen, dass das EK unbedenklich Patienten verabreicht werden kann.

Erythrozytenkonzentrate können für spezielle Indikationen individuell weiterverarbeitet werden. So ist es möglich Erythrozytenkonzentrate zu „waschen“, also sämtliche Stabilisatoren und sämtliches Restplasma durch Kochsalzlösung auszuwaschen. Dies ist z.B. bei vorausgegangenen schweren und wiederholten allergischen Reaktionen auf Erythrozytenkonzentrate sinnvoll. Weiterhin können Erythrozytenkonzentrate bestrahlt werden, um die Teilungsfähigkeit noch enthaltener Restleukozyten zu unterbinden. Dies macht z.B. Sinn bei Patienten, die eine Knochenmarkstransplantation erhalten haben oder bei Frühgeborenen.

Eine spezielle Form der Blutspende ist die sog. Eigenblutspende. Patienten, die einen planbaren chirurgischen Eingriff vor sich haben, können im geeigneten Abstand vorher eigenes Blut spenden, so dass häufig Fremdblutgaben nicht nötig werden.

Die Haltbarkeit von Erythrozytenkonzentraten beträgt bei 4°C – je nach verwendetem Stabilisator – bis zu 7 Wochen. Sie werden nach Blutgruppen und Rhesusmuster sortiert, in Blutbanken oder im Krankenhaus vor Ort in speziellen Kühlschränken gelagert. Bei Bedarf werden sie, nachdem im Labor die Kreuzprobe durchgeführt wurde, ausgegeben und dem Patienten transfundiert.

 

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