Das SOGZ München hilft bei unerfülltem Kinderwunsch aufgrund von Blutgerinnungsstörungen
MÜNCHEN. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass bei ihnen eine Störung der Blutgerinnung vorliegt. Manchmal wird eine Blutgerinnungsstörung erstmals im Zusammenhang mit einem unerfüllten Kinderwunsch festgestellt. „Die gute Nachricht ist, dass Ärzte in diesem Fall mithilfe von Medikamenten meist erreichen können, dass eine erfolgreiche Schwangerschaft zustande kommt und auch erhalten bleibt“, stellt Dr. med. Michael Schleef, Facharzt für Hämostaseologie im Sonnen-Gesundheitszentrum München (SOGZ), heraus.
Warum bleibt der Kinderwunsch bei einer Blutgerinnungsstörung so häufig unerfüllt?
Störungen der Blutgerinnung können zu Thrombosen führen. Dabei können Blutgerinnsel Blutgefäße verlegen. Die zarten Gefäße von Gebärmutter und Mutterkuchen (Plazenta) können bereits durch kleinste Gerinnsel verstopft werden. Die Folge können ganz zu Beginn der Schwangerschaft Probleme bei der Einnistung des Embryos in die Gebärmutterschleimhaut sein. Später bildet die Plazenta die Grenze zwischen Mutter und Kind. Sie versorgt das Kind mit Nährstoffen. Werden ihre Gefäße verstopft, kann es folglich zu Wachstumsstörungen des Ungeborenen kommen. Schlimmstenfalls resultiert sogar eine Fehlgeburt.
Schuld an einer Gerinnungsstörung ist besonders häufig eine Faktor-V-Mutation vom Typ Leiden, mit der mehr als fünf Prozent unserer Bevölkerung auf die Welt kommt. Daneben ist das Antiphospholipid-Syndrom verbreitet. Dabei entstehen Antikörper gegen das eigene Gewebe.
Wie kann das Sonnen-Gesundheitszentrum München bei Kinderwunsch helfen?
Dr. med. Michael Schleef berät Paare, die Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden oder zu bleiben. Zuerst finden Untersuchungen statt, um herauszufinden, ob eine Störung der Blutgerinnung vorliegt.
Ist dies der Fall, kann Dr. Schleef in den meisten Fällen helfen: „Wir können mit Medikamenten die Blutgerinnung so beeinflussen, dass sich keine Gerinnsel bilden. Dafür wird vor allem niedermolekulares Heparin genutzt, weil es die Plazenta nicht überwindet und somit dem Kind nicht schaden kann.“
Einen Nachteil sehen manche darin, dass das Medikament unter die Haut gespritzt werden muss. Das können die Mütter jedoch eigenständig übernehmen und so die Voraussetzungen schaffen, damit der Nachwuchs gesund zur Welt kommt.