SOGZ München: Wenn der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, gibt es mitunter immunologische Ursachen
MÜNCHEN. Zahlreiche wissenschaftliche Studien untermauern einen Zusammenhang zwischen immunologischen Faktoren und dem Einnistungsprozesses des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut. Liegen Gerinnungsstörungen vor, kann es in der Folge zu Fehlgeburten kommen. Welche Mechanismen spielen dabei eine Rolle? „Wir wissen heute, dass sich durch bestimmte immunologische Voraussetzungen die Einnistungskapazität in der Gebärmutterschleimhaut verringert. Da ein Embryo jeweils zur Hälfte aus dem Erbgut der Mutter und dem Erbgut des Vaters besteht, kann er eine Immunreaktion bei der Mutter auslösen. In der Folge kann sich der Embryo nicht einnisten“, schildert Dr. med. Michael Schleef, Facharzt für Hämostaseologie am Sonnen-Gesundheitszentrum (SOGZ) München. Die Fachärzte im SOGZ führen bei unerfülltem Kinderwunsch oder im Vorfeld einer künstlichen Befruchtung eine immunologische Diagnostik durch, um den Ursachen der ausbleibenden Schwangerschaft auf den Grund zu gehen.
Blutgerinnung und Kinderwunsch – wie hängt das zusammen? Antworten vom SOGZ München
Frauen mit Blutgerinnungsstörungen haben ein höheres Risiko für Fehlgeburten. So können sich bei einer überhöhten Gerinnbarkeit des Blutes kleinste Blutgerinnsel im Körper ablagern und sich auf die Einnistung des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut oder auf die Entwicklung des Mutterkuchens auswirken. Gerinnungsstörungen können sowohl angeboren, als auch erworben sein. Angeboren ist zum Beispiel die Faktor-V-Leyden Mutation, die zu einer erhöhten Thromboseneigung führt. Bei den sogenannten Antiphospholipidantikörpern dagegen handelt es sich um eine erworbene Fehlsteuerung des Abwehrsystems, in deren Folge das Blut schneller gerinnt.
Facharzt am SOGZ München rät zu immunologischer Diagnostik bei unerfülltem Kinderwunsch
„Bleibt der Kinderwunsch aus oder kommt es zu häufigen Fehlgeburten, ist in jedem Fall eine immunologische Diagnostik ratsam. Am SOGZ arbeiten wir dazu eng mit Frauenärzten und Reproduktionsmedizinern zusammen, um im Falle einer immunologischen Ursache für häufige Fehlgeburten zielgenau gegensteuern zu können. Dazu kommen zum Beispiel Medikamente zum Einsatz, die die Fließfähigkeit des Blutes beeinflussen und Gerinnselbildung verhindern. In einer Schwangerschaft kommt dafür vor allem Heparin in Frage oder auch Acetylsalizylsäure “, beschreibt Dr. Michael Schleef die Vorgehensweise am SOGZ München.