Behandlung von Hämophilie beruht auf Ersatztherapie mit Faktorenkonzentraten
Die Hämophilie, auch Bluterkrankheit genannt, ist zunächst einmal eine Erbkrankheit. Die Krankheit hat zur Folge, dass für die Blutgerinnung wichtige Faktoren im Blut fehlen. Es gibt zwei unterschiedliche Ausprägungen von Hämophilie, Hämophilie A und Hämophilie B. Bei beiden Varianten wird ein bestimmter Gerinnungsfaktor nicht oder in einer nicht ausreichenden Konzentration produziert.
Rund 85 Prozent aller Hämophilie Patienten sind der Hämophilie A zuzurechnen. Nach Auskunft von Dr. med. Harald Krebs, ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Diagnose und Therapie von Gerinnungsstörungen, gibt es allein in Deutschland rund 7.500 Patienten, die an einer Hämophilie leiden. „An einer Hämophilie vom Typ A und Typ B erkranken nahezu ausschließlich Männer“, so der Arzt und Hämostaseologe Dr. Harald Krebs vom Sonnen Gesundheitszentrum in München (SOGZ).
An einer Hämophilie vom Typ A und Typ B erkranken nahezu ausschließlich Männer
Um eine Hämophilie einordnen zu können, wird im Sonnen Gesundheitszentrum in München zunächst ein Bluttest durchgeführt. Üblicherweise wird bei Hämophilie-Patienten in diesem Zusammenhang auch eine Einteilung in Schweregrade vorgenommen. Abhängig von der Restaktivität des betreffenden Blutgerinnungsfaktors erfolgt eine Einteilung in vier Hämophilie-Schweregrade. Eine schwere Hämophilie liegt dann vor, wenn die Aktivität des Gerinnungsfaktors bei weniger als 1 Prozent liegt. Spontane Blutungen können die Folge einer schweren Hämophilie sein. Insbesondere im Kleinkindalter wird diese Ausprägung der Hämophilie diagnostiziert. Unbehandelt kann eine schwere Hämophilie zu dauerhaften Verformungen der Gelenke und Behinderungen führen. Auch kann es zu Blutungen im Magen-Darm-Bereich und in den Muskeln kommen. Unmittelbar lebensbedrohlich sind Blutungen im Gehirn und im Bauchraum.
Diagnose: Bluttest im Sonnen Gesundheitszentrum München
Die Behandlung von Hämophilie beruht in erster Linie auf einer Ersatztherapie mit Faktorenkonzentraten, der sogenannten Substitutionstherapie. Dabei wird der fehlende oder nicht ausreichend vorhandene Blutgerinnungsfaktor zugeführt. Die Therapie ist hochwirksam und effektiv. Diese Faktorenkonzentrate werden vorwiegend aus Blutplasma gewonnen, aber zunehmend auch gentechnisch hergestellt.
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