SOGZ München: Kinderwunsch bei Faktor V-Leiden Mutation

unerfüllter Kinderwunsch untersuchen lassen - SOGZ
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Die Faktor V-Leiden Mutation kann den Kinderwunsch beeinflussen – Therapie im SOGZ München

MÜNCHEN. Medizinischen Studien zufolge gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten wiederholter klinischer Spontanaborte, also Fehlgeburten, und dem Vorliegen von Thrombophilien wie der Faktor V-Leiden Mutation. Aber auch wenn sich keine Schwangerschaft einstellt und ein unerfüllter Kinderwunsch vorliegt, kann eine Gerinnungsstörung die Ursache sein. „Es ist davon auszugehen, dass ungünstige Versorgungsverhältnisse der Uterusschleimhaut infolge von Mikrothrombosierungen bei der Faktor V-Leiden Mutation die Einnistung der Zygote im Endometrium erschweren. Häufig bemerken Frauen in einem solchen Fall trotz der Befruchtung keinen Eintritt einer Schwangerschaft. Wir sprechen dann von einem präklinischen Abort, der bei Frauen mit Thrombophilien gehäuft auftreten kann“, schildert Dr. med. Harald Krebs, Facharzt für Hämostaseologie am Sonnen Gesundheitszentrum (SOGZ) München die Zusammenhänge.

Studie zeigt deutlichen Zusammenhang zwischen unerfülltem Kinderwunsch und Thrombophilie

So kam eine Studie(1) zu dem Ergebnis, dass sich die Faktor V-Leiden Mutation signifikant häufiger bei Patientinnen mit ein bis zwei und mehr als drei Aborten sowie bei unerfülltem Kinderwunsch zeigte. Besonders hoch war in dieser Untersuchung der Zusammenhang zwischen der Mutation und einem unerfüllten Kinderwunsch. Den Autoren der Studie zufolge zeigte nahezu jede vierte Patientin (22,7 Prozent) mit unerfülltem Kinderwunsch eine der klassischen thrombophilen Mutationen, eine hoch signifikante Häufung im Vergleich mit der durchschnittlichen Bevölkerung (p<0,01).

Mit Faktor V-Leiden schwanger werden: Beratung und Behandlung am SOGZ München

Frauen, die häufig Fehlgeburten erleiden, bei denen der Kinderwunsch unerfüllt bleibt oder die sich einer reproduktionsmedizinischen Behandlung unterziehen möchten, sollten sich bei einem Facharzt für Hämostaseologie vorstellen. Denn zeigen sich Auffälligkeiten im basalen Gerinnungsstatus, vor allem bei einer Verlängerung von Quick oder PTT, sollte die genaue Ursache in den Blick genommen werden. „Schwangerschaften und Faktor V-Leiden schließen sich nicht grundsätzlich aus. So kann unter bestimmten Voraussetzungen durch eine Heparingabe in prophylaktischer Dosierung oder mit ASS Implantationsversagen oder Aborten vorgebeugt werden. Am SOGZ nehmen wir unsere Patientinnen stets individuell in den Blick und prüfen im Einzelfall, welche Behandlung Sinn macht, um den Kinderwunsch doch noch zu erfüllen“, stellt Dr. med. Harald Krebs heraus.

(1) Metzig, M., Austrup, F., Gödde, E. (2008): Thrombophile Mutationen bei Fertilitätsstörungen. In: Geburtshilfe I Frauenheilkunde 2008; 68 – PO2_2
DOI: 10.1055/s-2008-1075785.