Gesunde Ernährung fördert die Knochengesundheit, betont Facharzt für Endokrinologie
MÜNCHEN. Für Patientinnen und Patienten, die an Osteoporose erkrankt sind oder eine Vorstufe des Knochenschwunds (Osteopenie) aufweisen, ist die ausreichende Versorgung mit Kalzium wichtig. „Viele unserer Patienten greifen zu Kalziumtabletten, die jedoch in einer Dosierung ab 500 Milligramm pro Tag zu Nierensteinen und Gefäßverkalkung führen können. Oftmals sind die Kalzium-Tabletten auch nicht die einzigen Nahrungsergänzungsmittel, mit denen Patienten ihre Mineralstoffzufuhr optimieren möchten. Gerade bei dieser Form von Multimedikation kann es jedoch zu versehentlichen Überdosierungen kommen, was bei einer kalziumreichen Ernährung nicht der Fall ist. Wir Fachärzte für Endokrinologie empfehlen deshalb, Kalzium bevorzugt über die Nahrung aufzunehmen und nicht in Tablettenform“, betont Dr. Maria Koukou, Fachärztin für Endokrinologie am Sonnen Gesundheitszentrum (SOGZ) in München.
Facharzt für Endokrinologie in München: Kalzium ist das wichtigste Mineral im Körper
Warum ist Kalzium für den menschlichen Körper wichtig? Das Mineral ist zu großen Teilen – etwa zu 98 Prozent – in unseren Knochen und Zähnen enthalten. Es trägt zu einer stabilen und aufrechten Knochenstruktur bei. Kalzium ist deshalb ein lebenswichtiger Mineralstoff und mengenmäßig das wichtigste Mineral im Körper. Es fördert eine gesunde Blutgerinnung und ist an zahlreichen Prozessen in unserem Nervensystem beteiligt. Kommt es zu einem Mangel an Kalzium, ist die häufigste Folge Osteoporose. In Deutschland sind von dieser Erkrankung mehr als sechs Millionen Menschen betroffen, bei Frauen über 50 Jahren ist nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie jede vierte an Osteoporose erkrankt.
Auch bei Osteoporose ist eine Kalziumzufuhr über gesunde Ernährung ausreichend
Wie lässt sich eine ausreichende Kalziumzufuhr im Alltag sicherstellen? Fachärzte für Endokrinologie sprechen sich bevorzugt für eine Versorgung über natürliche Nahrungsmittel aus. Ein Zuviel des Knochenminerals wird über den Körper ausgeschieden. Gute Kalziumquellen sind zum Beispiel Milchprodukte, grünes Gemüse wie Brokkoli oder Grünkohl und Mineralwasser mit einem hohen Kalzium-Gehalt. Liegt eine Lactoseintoleranz vor, können Betroffene auf andere Quellen ausweichen oder laktosefreie Milchprodukte wählen. Manche Hersteller weisen bei Mineralwasser auf dem Flaschenetikett auf den Kalziumgehalt hin. Bei mindestens 150 Milligramm Kalzium pro Liter ist der Hinweis „kalziumhaltig“ erlaubt. Es gibt auch Lebensmittel, die die Kalziumaufnahme beeinträchtigen. Dazu gehören Wurstwaren mit einem hohen Phosphatgehalt, große Mengen Kaffee oder schwarzer Tee, Alkohol, Cola oder Fanta sowie Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Oxalsäure wie Spinat, Rhabarber und Spargel. Damit der Körper Kalzium über den Darm aufnehmen und in den Knochen einbauen kann, ist zudem eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D wichtig. „Gerade im Winter kann es Sinn machen, Vitamin D über Tabletten zuzuführen“, stellt Endokrinologin Dr. Koukou heraus.