Bis zu zwei Prozent der Bevölkerung leidet an der seltenen Form der Gerinnungsstörung
MÜNCHEN. Patienten, die häufig, auch bei kleinen Stößen blaue Flecken zeigen, die eine starke Blutungsneigung aufweisen oder die oft Nasenbluten oder Zahnfleischbluten haben, gehören vielleicht zu den etwa zwei Prozent der deutschen Bevölkerung, die an der sogenannten Von Willebrand-Erkrankung leiden. Was genau dahinter steckt, erklärt Dr. med. Harald Krebs, Facharzt für Transfusionsmedizin und Hämostaseologie, der im Sonnen-Gesundheitszentrum (SOGZ) in München auch für die medizinische Informatik und das ärztliche Qualitätsmanagement zuständig ist. „Die Von Willebrand-Erkrankung ist die häufigste Form einer verstärkten Blutungsneigung überhaupt. Sie wird für die Patienten vor allem dann zu einem Problem, wenn eine OP ansteht, wenn sie einen Unfall haben und auffällt, dass sie stärker bluten. Die Krankheit macht sich durch ein verstärktes Nachbluten, auch nach Geburten bemerkbar. Sie lässt sich mit speziellen Medikamenten jedoch gut behandeln. Wichtig ist die genaue Diagnose.
Bei auffälliger Blutungsneigung und Verdacht auf Von Willbrand-Erkrankung: Diagnostik im SOGZ München
Hämostaseologie – das ist das medizinische Fachgebiet, das sich mit den Wechselwirkungen zwischen Blutgefäßen, Gerinnungsfaktoren und Blutzellen beschäftigt. Ein Facharzt für Hämostaseologie ist immer dann gefragt, wenn sich zum Beispiel in Folge von Verletzungen Blutgefäße nicht wieder verschließen, es zu einem hohen Blutverlust kommt und die Blutstillung nicht funktioniert. Wenn bei gesunden Patienten Wunden auftreten, werden komplizierte Mechanismen in Gang gesetzt, die ein mechanisch stabiles Netzwerk aus Fibrin und anderen Blutbestandteilen ausbilden und Wunden so dauerhaft wieder verschließen. Doch was ist, wenn dieser Mechanismus gestört ist?
Von Willebrand-Erkrankung im SOGZ München erkennen und behandeln
Im Sonnen Gesundheitszentrum in München verfügen die Fachärzte über ein spezielles und medizinisch hochmodern ausgestattetes Analyselabor, das eine zweifelsfreie Diagnose bzw. den Ausschluss der Von Willebrand-Erkrankung ermöglicht. Mit speziellen Untersuchungen kann das Fehlen des Von-Willebrand-Faktors im Blut festgestellt und quantifiziert werden. Zudem entwickeln die Fachärzte im SOGZ einen individuell am Patienten ausgerichteten Therapieplan, der den Betroffenen dabei hilft, mit ihrer Erkrankung zu leben und ihre Lebensweise auf die verstärkte Blutungsneigung einzustellen. „Die Von Willebrand-Erkrankung lässt sich heute gut mit Medikamenten behandeln“, weiß Dr. med. Harald Krebs.
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