Fachärzte für Hämostaseologie schätzen das individuelle Thrombose Risiko ein
MÜNCHEN. Mehr als bei anderen Erkrankungen kommt es beim individuellen Risiko für eine Thrombose auf eine frühe Risiko-Einschätzung an. Denn wie der Facharzt für Hämostaseologie, Transfusions- und Laboratoriumsmedizin im Sonnen Gesundheitszentrum (SOGZ) München Dr. med. Michael Schleef schildert, führen Thromboseerkrankungen zu teils lebensgefährlichen Situationen und sind für die Patienten sehr häufig mit dramatischen Folgen wie dem postthrombotischen Syndrom verbunden. „Umso wichtiger ist es, dass Patienten ihr Risiko für eine Thrombose kennen, medizinisch gut versorgt werden und ihren Lebensstil an ihre Thrombose-Neigung anpassen“, stellt Dr. Schleef heraus.
Thrombose-Risiko einschätzen – das geht: Gut versorgt im SOGZ München
Die moderne Labordiagnostik ist heute in der Lage, die genetische Veranlagung für eine Thrombose zu erkennen. Sie richtet mit Hilfe entsprechender Laboruntersuchungen den Blick auf die Ursachen von Thrombose und identifiziert sie zum Teil auch über genetische Tests. So lässt sich ein Thromboserisiko nachweisen und ein individuelles Risikoprofil für den Patienten erstellen. Warum ist es so wichtig, das eigene Thromboserisiko zu kennen? „Die Folgen einer Thrombose, egal ob in einer Vene oder einer Arterie, sind schwerwiegend. Wir wissen heute, dass das Risiko für eine Thrombose angeboren ist. Wenn es also in einer Familie oder bei nahen Verwandten bereits zu einer Thrombose gekommen ist oder eine Lungenembolie aufgetreten ist oder wenn bestimmte Lebensumstände vorhanden sind, Patienten zum Beispiel häufig auf Flugreisen unterwegs sind, Hormone oder entsprechende Medikamente zu sich nehmen, kann ein Risiko für das Auftreten einer Thrombose vorhanden sein“, schildert Dr. Schleef.
Welcher Personenkreis sollte sein Risiko für eine Thrombose im SOGZ München überprüfen lassen?
Dr. med. Michael Schleef rät also vor allem Menschen zu einer speziellen Diagnostik mit Blick auf Thrombose, deren Blutsverwandte schon einmal eine Thrombose erlitten haben. Das ist seiner Einschätzung nach auch dann ratsam, wenn Hormone eingenommen werden oder eine Schwangerschaft besteht oder wenn immer wieder Thrombosen oder Embolien auftreten, wenn sehr junge Menschen betroffen sind, wenn die Thrombose spontan und ohne erkennbaren Auslöser auftritt, wenn sie an untypischen Stellen in Erscheinung treten oder es gehäuft zu Venenentzündungen kommt. Ratsam ist die Abklärung der sogenannten hämosteologischen Parameter auch bei wiederholten Fehlgeburten und Komplikationen in der Schwangerschaft.
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