Andere Blutprodukte

Die moderne Transfusionsmedizin kann noch viele weitere Blutprodukte, z.T. für sehr spezielle Indikationen, anbieten. Besonders wichtig wurden in den letzten Jahren dabei die Stammzellpräparate, die durch Apherese schonend aus dem peripheren Blut gewonnen werden und zunehmend auch wegen der besseren Therapieresultate die Entnahme von Knochenmark verdrängt haben. Patienten mit Krebserkrankungen wurden so durch die Stammzelltransplantation völlig neue Perspektiven eröffnet.

Stammzellpräparate können dabei sowohl autolog, also vom Patienten selbst, als auch homolog durch eine gerichtete Spende eines „kompatiblen“ Fremdspenders58 gewonnen werden. Stammzellpräparate können noch weiter aufbereitet werden, indem z.B. unerwünschte Zellen entfernt werden. Hierzu sind i.d.R. spezielle Reinräume erforderlich. Stammzellen können eingefroren werden und sind dann in flüssigem Stickstoff bei -195°C jahrzehntelang lagerbar.

Auch Nabelschnurblut von Neugeborenen enthält viele Stammzellen, die isoliert und eingefroren werden können. Bei einer möglichen späteren Krebserkrankung des Kindes stehen dann gesunde, eigene Stammzellen für eine erfolgversprechende Therapie zur Verfügung.

Granulozytenkonzentrate werden ebenfalls durch Apherese hergestellt und haben ihre Bedeutung bei der Therapie schwerer Immundefekte und anders nicht beherrschbarer Infektionen. Spezielle Mischkonserven für den Blutaustausch bei Neugeborenen mit einer Rhesus-Inkompatibilität gehören ebenfalls zum Repertoire der Transfusionsmedizin.

Diesen und vielen anderen, hier jetzt nicht weiter aufgeführten Produkten ist gemeinsam, dass sie nur auf Anforderung für einen ganz bestimmten Patienten individuell hergestellt werden.

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