Harnsäure
Harnsäure entsteht als Endprodukt des Purinstoffwechsels, wobei Purin beim Verzehr von Fleisch aufgenommen wird. Harnsäure wird mit dem Darm bzw. über den Urin ausgeschieden und ist im Blut nur sehr gerin löslich. Harnsäure kann im Urin bzw. im Blutserum bestimmt werden. Vor der Blutabnahme ist es empfehlenswert, drei Tage lang normale Nahrung (weder fleischreich noch besonders fleischarm) zu sich zu nehmen, keinen Alkohol zu trinken sowie nicht zu schwer zu arbeiten. Die Blutentnahme muss nüchtern erfolgen, das heißt, der Patient darf weder getrunken noch gegessen haben. Der Körper stellt täglich etwa 350mg an Harnstoff her. Die gleiche Menge wird täglich auch mit der Nahrung aufgenommen. Im Normalfall halten sich also Aufnahme und Ausscheidung von Harnsäure in etwa die Waage.
Eine Harnsäurebestimmung wird normalerweise dann durchgeführt, wenn der Verdacht auf Gicht besteht. Ist der Harnsäurespiegel erhöht, so kann eine Gicht dadurch begünstigt werden, da aufgrund der erhöhten Werte Harnsäurekristalle im Gewebe, in Gelenken oder in der Niere abgelagert werden. Das kann zu Gicht führen, wobei diese in unterschiedlichen Erscheinungsformen auftritt: Gelenksentzündung (Arthritis), Entzündung eines Großzehengrundgelenks (Podagra), Gichttophi (Depots von Harnsäurekristallen, die weißlich durch die Haut schimmern) sowie Nierensteine bzw. eine Schädigung der Nieren.
Diese Formen können sowohl einzeln, als auch in Kombination auftreten. Kommt es zu einem Gichtanfall, so sind die Werte der Harnsäure meist nicht aussagekräftig und sollten daher ein bis zwei Wochen später bestimmt werden. In seltenen Fällen sind die Harnsäure-Werte im Blut auch zu niedrig. Zu niedrige Werte sind oftmals auf eine Medikamenten-Einnahme zurückzuführen, eine weitere Ursache dafür ist das so genannte Fanconi-Syndrom, eine Störung der Nierentubuli, wodurch Harnsäure und Glukose nicht entsprechend absorbiert werden können.